Als unser OVV Tycho mir vor einiger Zeit von seinem Antennenbauprojekt erzählt hatte, konnte ich mir zunächst noch nichts unter dem Begriff „T2LT Antenne“ vorstellen. Mein erster Gedanke war die mir bekannte „T2FD“ Antenne, diese konnte es jedoch nicht sein, da Tycho von einem Vertikalantennensystem sprach und die T2FD alles andere als Vertikal ist. Tycho lobte den einfachen Antennenaufbau, den geringen Platzbedarf und als er dann noch ein paar gearbeitete Stationen aus seinem Logbuch vorlas (unter anderem VK) war mir klar: dieses Antennensystem könnte für meine Bedürfnisse passend sein. Zusammen mit meiner Frau Rena sind wir öfters mit dem Wohnwagen unterwegs und als aktiver Funkamateur sucht man immer die Möglichkeit, auch portabel QRV zu sein. Tycho bot mir an, 3 T2LTs für das 20, 15 und 10 Meter Band zum Test auszuleihen, das war schon eine super Sache, vielen Dank dafür! Nach einigen Aufbautests im Garten, um die Handhabungssicherheit zu erlangen, wagte ich mich an den Aufbau auf den Campingplatz. Dieser liegt auf Meeresniveau an der Flensburger Förde (beste Bodenleitfähigkeit und niedriger Störpegel inklusive). Zum Setup gehörte ein Xiegu X6100 (10 Watt), ein 12 Meter Fiberglasmast, sowie ein Mastfuß zum drauffahren mit dem Auto. Nach kurzem Studium der Ausbreitungsbedingungen entschied ich mich, die T2LT für das 15 Meter Band in die Luft zu bringen. Gesagt getan: die Antenne an einem der oberen Segmente des Mastes mit einem Kabelbinder fixieren und hochschieben. Diese Tätigkeiten, inklusive dem Befahren des Mastfußes mit dem Auto sind alle problemlos alleine durchführbar, das macht den Aufbau des Systems schnell und einfach. Was bringt die Antenne nun im praktischen Funkverkehr? Zunächst testete ich die Empfangseigenschaften der T2LT und drehte auf den CW-Bereich. Am Nachmittag waren Rufzeichen aus Kanada, Indonesien und Japan mit Rapporten 559 und etwas QSB zu hören. Ähnliches Bild zeigte sich auch auf den Frequenzen der NCDXF Baken: YV5B, 4X6TU und VR2B waren in der Spitze mit Rapporten 569 und QSB zu hören. Das klappt ja schonmal, dachte ich mir. Aber, wie sieht es nun im Sendebetrieb aus? Um Sicher zu gehen, testete ich die 15-Meter-Band T2LT an meinem SWR-Analyzer und dieser zeigte die Antenne in optimaler Resonanz. Kurz danach war das erste CW QSO im Logbuch: eine Station aus RA9 mit beiderseits 559 QSB, das ist doch schon mal was! Weitere Versuche mit FT8 und FT4 brachten auch noch einige DX-Stationen ins Logbuch, unter anderem Japan, USA und China. Welches Fazit bleibt mir nach den ersten Versuchen mit der T2LT: eine kompakte und leistungsfähige Antenne, die schnell und leicht aufzubauen ist und zusammen mit moderater Windlast auf jeden Fall einen festen Platz in meinem Portabelequipment bekommen wird. Umso mehr freue ich mich, die Idee von Tycho umzusetzen und gemeinsam mit den Mitgliedern von M03 T2LT Antennen zu bauen. Gerade die bevorstehende wärmere Jahreszeit, gepaart mit guten Ausbreitungsbedingungen, ist hervorragend geeignet für gemeinsame Portabelaktivitäten mit dem besten OV M03! Das macht immer Spaß und bringt uns weiter!
73 de Timo DK9WE